Rehe im eigenen Garten können im ersten Moment aufregend sein. Auf den ersten Blick wirken die Tiere friedlich, doch ihr Besuch kann verheerende Folgen für Pflanzen und Sträucher haben. Warum kommen Rehe überhaupt in den Garten? Was fressen sie, und wie kannst du sie fernhalten? Wir klären die wichtigsten Fragen.
Warum kommen Rehe in den Garten?
Rehe ziehen aus mehreren Gründen in private Gärten:
- Nahrungssuche: Besonders in kalten Monaten oder Trockenperioden finden Rehe in der freien Natur weniger Futter. Gärten bieten oft ein reich gedecktes Buffet an Blumen, Gemüse und Sträuchern.
- Sicherheit: Rehe fühlen sich in ruhigeren Gegenden sicher. Gärten, die an Wälder oder Wiesen angrenzen, wirken wie ein Rückzugsort, da dort seltener natürliche Feinde lauern.
- Lebensraumverlust: Durch die Ausdehnung von Städten und Landwirtschaft wird der natürliche Lebensraum der Tiere eingeschränkt. Gärten werden dadurch unfreiwillig zu einem Zufluchtsort.
Kurz gesagt: Dein Garten ist für Rehe eine Oase, in der sie Schutz und Nahrung finden.
Was fressen Rehe im Garten?
Rehe sind Feinschmecker und nicht wählerisch, wenn es um Pflanzen geht. Sie bevorzugen:
- Frische Triebe: Ob Blumen oder Gemüse – junge, saftige Triebe stehen hoch im Kurs.
- Obst und Beeren: Besonders Äpfel, Birnen oder Beerensträucher ziehen Rehe magisch an.
- Blumen: Rosen, Tulpen und Dahlien gehören zu den Lieblingspflanzen der Tiere.
- Gemüse: Karotten, Salat und Kohl sind leichte Beute.
Leider bedeutet das, dass viele Gärten stark unter dem Appetit der Tiere leiden. Um deinen Garten zu schützen, solltest du wissen, welche Pflanzen sie meiden.
Was hilft gegen Rehe im Garten?
Es gibt mehrere Methoden, um Rehe davon abzuhalten, deinen Garten als Buffet zu nutzen:
- Zäune: Ein mindestens 1,80 Meter hoher Zaun ist die effektivste Methode, um Rehe fernzuhalten. Achte darauf, dass der Zaun stabil und engmaschig ist.
- Abwehrmittel: Es gibt spezielle Sprays und Duftstoffe, die Rehe abschrecken. Sie imitieren den Geruch von Feinden oder unangenehme Düfte wie Knoblauch oder Pfeffer.
- Lärm und Licht: Bewegungsaktivierte Lichter oder Geräuschquellen können helfen, Rehe zu vertreiben.
- Pflanzen mit Abwehrwirkung: Einige Pflanzen wie Lavendel oder Kapuzinerkresse werden von Rehen gemieden. Diese können gezielt eingesetzt werden, um deinen Garten zu schützen.
Tipp: Kombiniere mehrere Methoden, um eine nachhaltige Wirkung zu erzielen.
Ultraschall gegen Rehe im Garten
Eine moderne und tierfreundliche Möglichkeit, Rehe fernzuhalten, ist der Einsatz von Ultraschallgeräten. Diese Geräte senden hochfrequente Töne aus, die für den Menschen kaum hörbar, für Rehe aber unangenehm sind.
Wie funktioniert Ultraschall?
- Die Geräte reagieren oft auf Bewegungssensoren. Sobald ein Reh den Garten betritt, wird der Ultraschall aktiviert.
- Der Ton wirkt abschreckend, stört die Tiere und hindert sie daran, länger im Garten zu verweilen.
Vorteile:
- Tierfreundlich und schadet den Rehen nicht.
- Für Menschen und Haustiere in der Regel unbedenklich.
- Leicht zu installieren und wartungsarm.
Nachteile:
- Funktioniert nur in einem begrenzten Radius.
- Die Effektivität kann nach einiger Zeit nachlassen, da Rehe sich an den Ton gewöhnen könnten.
Tipp: Kombiniere Ultraschall mit anderen Abwehrmethoden, um nachhaltige Ergebnisse zu erzielen.
Gibt es Pflanzen, die Rehe vertreiben?
Rehe sind zwar Allesfresser, doch einige Pflanzen schrecken sie ab. Mit der richtigen Bepflanzung kannst du deinen Garten gezielt schützen:
- Pflanzen mit starkem Geruch:
- Lavendel
- Rosmarin
- Thymian
- Pflanzen mit bitterem oder scharfem Geschmack:
- Kapuzinerkresse
- Wolfsmilch
- Knoblauch
- Sträucher mit Dornen oder stacheligen Blättern:
- Berberitze
- Sanddorn
- Stechpalme
Gestaltungstipp: Platziere abschreckende Pflanzen gezielt am Rand deines Gartens oder um besonders gefährdete Beete. So entsteht eine natürliche Barriere.
Rehe im Garten – wen anrufen?
Manchmal reicht es nicht aus, selbst Maßnahmen zu ergreifen, besonders wenn Rehe regelmäßig Schäden verursachen. In solchen Fällen kannst du folgende Ansprechpartner in Betracht ziehen:
- Forstamt oder Jägervereinigung:
- Diese Experten kennen sich mit Wildtieren aus und können beurteilen, ob eine Umsiedlung oder andere Maßnahmen notwendig sind.
- Tierschutzorganisationen:
- Sie beraten dich zu tierfreundlichen Lösungen und unterstützen bei der Umsetzung.
- Gartenbau-Experten:
- Landschaftsgärtner können dir helfen, deinen Garten so zu gestalten, dass er für Rehe weniger attraktiv ist.
- Lokale Behörden:
- In einigen Regionen gibt es spezielle Stellen, die sich um Konflikte zwischen Wildtieren und Menschen kümmern.
Wichtig: Informiere dich im Voraus, ob für das Eingreifen durch Dritte eine Genehmigung erforderlich ist.
Fazit
Rehe im Garten können aufregend sein, doch die Schäden, die sie anrichten, sind oft erheblich. Da du nun weißt, warum Rehe deinen Garten aufsuchen und welche Pflanzen sie bevorzugen, kannst du gezielte Maßnahmen ergreifen. Ob mit natürlichen Mitteln, moderner Technik wie Ultraschallgeräten oder durch den Einsatz abschreckender Pflanzen – es gibt viele Wege, deinen Garten zu schützen.
Wenn die Situation außer Kontrolle gerät, scheue dich nicht, Hilfe von Experten zu suchen. So kannst du deinen Garten in eine Wohlfühloase verwandeln – nicht nur für dich, sondern auch für die Tiere, die dort willkommen sind.
Ein harmonisches Miteinander mit der Natur ist möglich, solange du die Kontrolle über deinen Garten behältst.